Wie der
Titel dieses Post's bereits verrät, war das einzig Englische an
meinem Weihnachtsfest, der Fakt dass ich mich in England befinde. Was
absolut nichts Schlechtes heißen soll, ganz im Gegenteil, mein
Weihnachtsfest war wunderbar!
Ich war ja bereits soweit gekommen, zu sagen, dass das gutzte 'Weihnachten' sich bereits seit dem 29. November in unserem Haus eingelebt hatte. Jedoch je näher wir dem Weihnachtsfest kamen, desto lästiger wurde es mit 'Weihnachten' unter einem Dach zu leben. Jeden Tag musste ich unter dem Weihnachtsbaum Staub saugen, und unser Kater brachte es jeden Tag auf die Reihe, meinen Plastiweihnachtsbaum zum stürtzen zu bringen und ihm jeglichem Dekoration abzunehmen. Abergesehen davon, belästigten mich mehrere „Christmas-jumper“/“Christmas-onsie“- Tage, im Grunde zu jedem Event war man mit einem weihnachtlichen Outfit ganz gut gestellt, sowie schöne Häuser, die einem mit ihren Dekorationslichtern beinahe die Augen ausbrennen.
Alles in
Einem, ist hier in England der große Unterschied zum deutschen
Weihnachtsfest, dass einfach nichts dezent, traditionell oder
gediegen ist. Ich nenne es eher „Christmas directly in your face“.
Wie auch immer, ich schreibe hier natürlich sehr sarkastisch und mache aus diesen kleinen Dingen eine große, traditionelle Absurdität. Ich habe die englische
Vorweihnachtszeit genauso genossen, wie ich sie in Deutschland genießen würde. Dank meinen
wunderbaren Eltern war ich sogar im Stande, nicht alle
deutschen/erzgebirgischen Traditionen auszulassen. Ich war kräftig
mit Räucherkerzchen, einem Räuchermännchen, erzgebirgischer
Weihnachtsmusik, Adventskalendern (sogar mit dem Motiv der schönen
Frauenkirche), einem Berg an Süßigkeiten (jegliche Art von
Lebkuchen/-spitzen, Schokolade, Oblaten) und sehr wichtig, der DVD
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ausgerüstet.
Ich auch sehr erfreut darüber, dass man sich in Norwegen ebenfalls jedes Jahr dieses Filmchen ansieht. Das amüsanteste daran ist, dass man nur einen männlichen Sprecher für jegliche Charaktere hat. Sprich, selbst die Lieder, die Aschenbrödel singt, werden von dem Sprecher imitiert. Als Krönung der ganzen Sache, hört man im Hintergrund immer die original tschechischen Stimmen. Dennoch ist dieser Film ein riesiger Renner in Norwegen und konnte mir nicht verkneifen, ihn mit meiner Gastschwester (ich als Übersetzer) gemeinsam anzusehen.
Ich auch sehr erfreut darüber, dass man sich in Norwegen ebenfalls jedes Jahr dieses Filmchen ansieht. Das amüsanteste daran ist, dass man nur einen männlichen Sprecher für jegliche Charaktere hat. Sprich, selbst die Lieder, die Aschenbrödel singt, werden von dem Sprecher imitiert. Als Krönung der ganzen Sache, hört man im Hintergrund immer die original tschechischen Stimmen. Dennoch ist dieser Film ein riesiger Renner in Norwegen und konnte mir nicht verkneifen, ihn mit meiner Gastschwester (ich als Übersetzer) gemeinsam anzusehen.
Leider ist
meine Gastschwester die Ferien über mit ihrer eigenen Familie
verreist, was für mich bedeutete: EIGEN-ENTERTAINMENT! Hat
eigentlich auch ganz gut geklappt, zumal meine Gasteltern die ganzen
Weihnachtstage über frei hatten.
Zum Einen war ich sehr mit den Hunden meines Gastvaters beschäftigt, die das erste Mal in meinem Leben, Liebe für Hunde in meinem Herzen geweckt haben.
Zum Einen war ich sehr mit den Hunden meines Gastvaters beschäftigt, die das erste Mal in meinem Leben, Liebe für Hunde in meinem Herzen geweckt haben.
Zum anderen hat mein kleiner Gastbruder eine Wii, die uns meistens durch den Tag rette.
Dann war es
endlich soweit, der 24. war gekommen. Verstörend fand ich, dass
ich meine Geschenke nicht öffnen dürfte. Dennoch habe ich es mir
nicht nehmen lassen, ein wenig an meinen Geschenken herum zu fingern,
um vielleicht doch bereits ertasten/-schütteln zu können, was ich denn so bekommen würde. Am Abend gab es kein Neunerlei, wie gewohnt,
oder Wiener mit Kartoffelsalat, wie einige von euch es sicherlich
kennen, nein, es gab polnischen Karpfen.
Bevor wir mit dem Essen beginnen dürften, stand das christliche Ritual zur Einläutung der Feierlichkeiten - die Teilung einer geweihten Oblate - als Zeichen der Versöhnung, der Liebe, der Freundschaft und des Friedens, auf dem Plan. Jeder bricht sich ein Stück der Oblate des anderen ab, wobei man sich gegenseitig die Erfüllung aller Wünsche ausspricht, und isst es dann.
Bevor wir mit dem Essen beginnen dürften, stand das christliche Ritual zur Einläutung der Feierlichkeiten - die Teilung einer geweihten Oblate - als Zeichen der Versöhnung, der Liebe, der Freundschaft und des Friedens, auf dem Plan. Jeder bricht sich ein Stück der Oblate des anderen ab, wobei man sich gegenseitig die Erfüllung aller Wünsche ausspricht, und isst es dann.
Aufgrund
des religiösen Hintergrundes meiner Gastmutter, war Fleisch an
diesem Abend leider nicht auf der Speisekarte. Stattdessen hatten wir polnischen
Karpfen, Uszka in Borschtsch (mit pilzen gefüllte, polnische Pasta in Rote-Beete-Suppe), Pierogi (mit Sauerkraut und Pilzen gefüllte Piroggen), Groch z kapusta (Sauerkraut mit Erbsen) und einfaches Brot.





Nun gut,
was soll ich sagen? Ich fand es einfach verdammt lecker, zumal es Massen an Sauerkraut, was ich unheimlich mag. Die beiden einzigen, englischen Esser (meine beiden Gastbrüder) an unserem Tisch haben es auch gegessen,
aber Begeisterung sieht definitiv anders aus. Ich will keinen Stereotyp unterstützen, ich schätze es gibt ein paar Engländer, denen
Sauerkraut schmeckt, leider habe ich bisher noch keine getroffen.
Wir haben
Weihnachten übrigens in der Wohnung meines Gastvater verbracht, darum hier mal ein paar Eindrücke von der Dekoration in seiner Wohnung.
Sieht schon fast ein wenig nach deutscher Produktion aus. |
Finde den Unterschied zwischen diesen Bildern. ;)
Ebenfalls eines der Dinge, mit der ich mir die Zeit vertrieben habe. |
Am 25. Dezember, war ich dann auch endlich erlaubt, meine Weihnachtsgeschenke in aller Ruhe zu entfalten (= vor Vorfreude explodierend aufzureißen).
Obwohl ich mich über jedes meiner Geschenke sehr gefreut habe, waren mir Geschenke dieses Jahr überhaupt nicht wichtig. Das soll nicht heißen, dass Geschenke sonst das wichtigste für mich an Weihnachten bin, allerdings habe ich dieses Jahr erst so richtig bemerkt, wie glücklich ich bereits bin mit all den wunderen Menschen, mit denen ich Weihnachten verbringen dürfte. Abgesehen davon, habe ich leider auch unglaublich meine Familie und Freunde vermisst. Aber keine Sorge, ich habe mich mit zahlreichen Pakete und Karten, die aus Deutschland kamen, getröstet.
Zurück zu den Geschehnissen des 25.: Am Abend gesellten sich die polnischen Freunde meiner Gastmutter dazu, mit wir dann noch einmal ordentlich feierten.
Bis Neujahr, habe ich mich dann einfach durch die Tage gegessen und,mit meinem Gastbruder, gespielt. Am Neujahrsabend kamen erneut die polnischen Freunde meiner Gastmutter vorbei, um Teil 2 der Party an Weihnachten nachzuschieben.
Bis meine Gastschwester zurück aus Norwegen war, haben meine Gastfamilie und ich uns einfach die Tage mit dem Philosophieren über Neujahrs Vorsätze, Fernsehen und Bowling vertrieben.
Vorsätze habe ich übrigens Einige für dieses Jahr. Ich will ja nicht alle verraten, aber zu diesen gehören zum Beispiel spanisch, norwegisch und ein wenig polnisch lernen.
Ich bin bisher ganz gut mit dabei und kann immerhin schon sehr gut auf norwegisch fluchen. :)
Die letzten Wochen sind dann wie im Fluge vergangen und ich habe mich lediglich durch viel Schulstress gequält. Zu diesem Schulstress gehörten zwei, 6-8 Seitige Aufsätze, zum Thema Economy und P.E.S.T. Analyse, sowie 2 Monologe und der Text für ein Theaterstück meiner Drama Klasse. Abgesehen davon stehen nun auch bald meine Mock-exams in Soziologie an, die als eine Art Vorprüfung dienen.
Die Tage verlaufen dann manchmal so wie gestern:
Das Erste, was ich höre, als ich in die Schule komme ist, dass jemand auf dem Schulgelände mit einem Messer herumläuft. Guter Start, würde ich mal so sagen! Bis das Mädchen gestellt wurde, dürfte keiner die Räume verlassen, ich war im Computerraum, und sich ruhig verhalten.
Diese Zeit habe ich natürlich genutzt um raus zu finde: Wer? Wie? Was? und Wo?
Dabei habe ich rausgefunden, dass das Mädchen eine Schülerin meiner Schule ist, die am Vortag, aufgrund schlechtem Verhaltens, von der Schule suspendiert wurden war. Den Tag nach ihrer Suspendierung beschloss sie dann, mit einem großen Küchenmesser bewaffnet, über den Zaun des Schulgeländes zu klettern, und nach dem Schulleiter zu suchen, um 'was auch immer' zu tun.
Dazu ist sie glücklicher Weise nicht gekommen, da ein paar Schüler und Lehrer, die sie Teilweise sogar bedrohte, bemerkt hatten und sofort die Polizei riefen. Die Polizei brauchte "lediglich" 45 Minuten, um in unserer Schule anzukommen und diwe Schülerin zu entwaffnen. Diese Zeit reichte leider für das Mädchen, um sich selbst zu verletzen und anderen Schülern einen riesigen Schrecken einzujagen. Das Mädchen wurde, nach dem Erreichen der Polizei, festgenommen und wird nun ganz sicher nie wieder einen Fuß in unsere Schule setzen. Mich persönlich hat diese ganze Sache, abgesehen von dem Blut, was ich in den Fluren meiner Schule gesehen habe, nicht sehr betroffen. Allerdings finde ich es sehr gruselig, zu wissen, dass jenes Mädchen vor ihrer Suspendierung, nie negativ auffällig geworden war, aber dennoch solch eine Idee ergriffen und glücklicher Weise nicht vollkommen in die Tat umgesetzen konnte. Meine Schule hat diese Situation sehr ernst genommen, vor allem aufgrund dieses Falles, vor nicht all zu langer Zeit:
http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-leeds-29835035
Nun gut, ich belasse es nun mal dabei und schiebe lieber in den nächsten zwei Tagen einen anderen Post nach, der die Stimmung wie der hebt. ;)
Eure Liska
Ps.: Hier ein kleines Bild, gegen den doofen Nachgeschmack meines Postes...
Diesen schönen Ausblick habe ich jeden Morgen! Man kann sogar bis zur Küste sehen. :) |